Tobias March: Späßle und viele Freund:innen
Literaturpreisträger Tobias March kann die Welt nur schreibend verstehen. Menschen, die mit ihm in Beziehung treten, die ihm ein offenes Ohr schenken, sind von klein auf der Schlüssel zum Vertrauen in sich selbst. Und von diesen Menschen hatte er einige.
Das Schreiben begleitet den jungen Schriftsteller schon lange: Als Kind wollte er Bibliothekar werden, sein Lieblingsplatz war – unter anderem – der Schreibtisch. Dass er schon als 10-Jähriger den Mut fand, seine Gedanken auf Papier zu bringen und sie dann auch vorzutragen und stetig zu verbessern, verdankt er vor allem seinen Eltern und Perspektivengebern Nummer eins. Sie haben ihm immer zugehört, ihn in seinen Träumen unterstützt und nach Rückschlägen wieder aufgerichtet. Wenn Freund:innen, Bekannte oder Verwandte meinten, mit dem Schreiben könne man doch kein Geld verdienen, sagten sie zu ihm: „Natürlich ist eine gute Ausbildung wichtig, aber wenn dich Literatur beflügelt, warum nicht Schreiben und dranbleiben?“
Außerdem waren seine Lehrerinnen für ihn richtungsweisend. „Es waren nur Frauen, die eine enge und länger andauernde Verbindung zu mir als Schüler aufgebaut haben“, erzählt Tobias. „Sie haben uns Schüler:innen das Gefühl vermittelt, dass wir ihnen wirklich am Herzen liegen. Dass wir mehr als nur Arbeit für sie sind.“ Es waren so viele, dass er sie gar nicht alle aufzählen kann. Was sie aber alle gemeinsam hatten: Sie waren überlegt, klug und interessiert an der Welt. Sie hörten dem angehenden Schriftsteller zu und nahmen ihn ernst. Dieses ehrliche Interesse, das er sowohl von den Pädagoginnen als auch von seiner Familie bekam, hat Tobias als Kind gutgetan. „Ich wünsche mir für Kinder heute, dass ihnen uneigennützig Zeit geschenkt wird – ohne Präsenz eines Smartphones – und sie eine helfende Hand erfahren. Aber auch, dass ihnen Grenzen und Konsequenzen aufgezeigt werden, wo sie sie brauchen.“
Mittlerweile studiert Tobias in Wien Germanistik und Biologie, gibt immer wieder Schreib-Workshops für Jugendliche und hat unlängst mit dem Text „beziehungen“ den Literaturpreis des Landes Vorarlberg gewonnen. Sein Lieblingsplatz hat sich vom Schreibtisch in den Park bzw. das Bett verlegt. Was ihm aus Kindertagen aber definitiv geblieben ist: seine Liebe zu Texten und sein Humor. „Schon früher war ich bekannt für meine Späßle“, sagt der junge Literat, dessen Vorbilder heute Autor:innen sind, die sich für Frieden einsetzen.
Steckbrief Tobias March
Aufgewachsen in: Fußach
Lebt heute in: Wien und Fußach
Vorbild damals: meine Familie, Eltern, Onkel und Tanten
Vorbild heute: Autor:innen, die sich für Frieden einsetzen: Bertha von Suttner, Josef Haslinger, Peter Handke, Friederike Mayröcker
Berufswunsch als Kind: Bibliothekar
Beruf heute: noch Student, bald Lehrer und Schriftsteller
Lieblingsplatz damals: Garten, Spielplatz, Schreibtisch
Lieblingsplatz heute: Bett, Park
Perspektivengeber:innen: Mama und Papa, seine Lehrerinnen
Als Kind bekannt für: viele Freund:innen, Späßle
Heute bekannt für: seinen Humor, seine offene Art & Direktheit, seine literarischen Texte